Villa Irmgard – 1906 erbaute Villa mit Ausstellungen
Villa Irmgard (früher auch Maxim-Gorki-Museum genannt) ist ein Heimatmuseum und Denkmal für den russischen Schriftsteller Maxim Gorky im Ostseebad Heringsdorf auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gebäude der Bäderarchitektur wurde 1906 an der heutigen Maxim-Gorki-Straße parallel zur Strandpromenade errichtet. Die zweistöckige Villa wurde auf einem kleinen Hügel als Gästehaus im neoklassizistischen Stil erbaut. Die Brüstungsgitter auf dem durch Halbsäulen gegliederten Risalit und auf dem halbrunden Balkon zeigen Elemente des Jugendstils. Sie sind einzigartig in Heringsdorf.
Ausstellung Villa Irmgard
Das Museum, das es beherbergt, ist eine Hommage an den Aufenthalt des russischen Schriftstellers im Jahr 1922, als Gorki dort eine längere Kur verbrachte. Heute zeigt das Museum seine Wohn- und Arbeitsräume. Außerdem finden in der Villa Wechselausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. Am 4. Februar 2010 wurden zwei Ausstellungen eröffnet – zum einen „Die Hobbymaler der Insel Usedom präsentieren ihre Werke“ und zum anderen eine Ausstellung des „Historischen Vereins Heringsdorf“. Im Fokus stehen dabei die Erbauer der Heringsdorfer Villen sowie deren Besitzer und andere Persönlichkeiten.
Informationen zur Villa
Die Jugendstilvilla wurde um 1900 erbaut. 1906 übernahm der Berliner Rechtsanwalt Dr. Friedrich Becher das Haus. Nach seinem Tod wurde es als Gästehaus geführt, bevor es 1948 als Gorki-Museum eingeweiht wurde. In dem historischen Gebäude wohnten neben Gorki auch der Dichter Alexei N. Tolstoi und der Opernsänger Feodor Schaljapin. Das Museum Villa Irmgard ist dienstags bis sonntags ab 12 Uhr geöffnet. bis 16 Uhr bis April und Dienstag bis Sonntag ab 12 Uhr bis 18 Uhr von Mai bis Oktober.
Historische Fakten der Villa Irmgard
Prominentester Gast war Maxim Gorky, der 1922 mit seinem Sohn Maxim und seiner Schwiegertochter Alexejewa Peschkowa aus Berlin nach Usedom kam, um sich von seiner 1921 wieder aufflammenden Tuberkulose-Erkrankung zu erholen Zeit gehörte die Villa einem Anwalt. Während seines Aufenthaltes zwischen Mai und September 1922 arbeitete Gorki an dem dritten Teil seiner Autobiographie „Meine Universitäten“, pflegte einen intensiven Briefwechsel mit den französischen Schriftstellern Romain Rolland und Anatole France sowie mit seinen russischen Schriftstellerkollegen Konstantin Alexandrovich Fedin, Vsevolod Vyacheslavovich Iwanow und andere. Er erhielt Besuch von Alexei Nikolaevich Tolstoi, der aus Międzyzdroje reiste, um seinen Freund Gorki zu treffen, und von dem Opernsänger Feodor Ivanovich Chalyapin, mit dem er eng befreundet war. Eine Tochter Schaljapins blieb einige Zeit bei Gorkis Gast. Im Gästebuch des Hauses verewigte sich Gorki mit dem Satz „Und doch und trotz allem werden die Menschen eines Tages als Brüder leben“. Der Satz „und doch und trotz allem“ geht auf seine Begegnung mit den kranken und elenden Kindern der Heringsdorfer zurück, ein starker sozialer Kontrast zum Leben der Luxus-Kurgäste. Am 25. September 1922 ging Gorky nach Bad Saarow am Scharmützelsee.
1948 wurde die Villa Irmgard als Mahnmal für Maxim Gorki errichtet und hieß dann zeitweise „Maxim Gorki Museum“. Zu sehen sind seine Wohn- und Arbeitsräume, die im Stil der Zeit seines Aufenthaltes eingerichtet sind und teilweise noch mit Originalmöbeln ausgestattet sind. Die Dauerausstellung erinnert an weitere Ehrengäste in der Villa und in Heringsdorf. Das Museum gibt auch einen Überblick über die Geschichte des Ortes. Monatlich wechselnde Künstlerausstellungen. Das Veranstaltungsprogramm umfasst Konzerte in den Sälen im Obergeschoss sowie bescheidenere Theateraufführungen.
Wo liegt die Villa Irmgard auf Usedom
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