Evangelische Kirchengemeinde Benz
Bereits im 13. Jahrhundert stand hier eine Kirche. Der heutige Feldsteinbau stammt aus dem 15./16. Jahrhundert. Jahrhundert; der Chor und der Turmschaft wurden im 17. Jahrhundert angebaut. 1740 wurde die Kuppel des geschwungenen Turms aufgesetzt. Das Kirchenschiff erhielt 1836 eine gewölbte Holztonnendecke, auf die Anfang des 20. Jahrhunderts der berühmte Sternenhimmel gemalt wurde. Zuerst gab es in der Kirche einen mittelalterlichen Altar, von dem sechs geschnitzte Figuren in der Kirche verblieben sind. Berühmt wurde die Kirche auch durch den Maler Lyonel Feininger. Es war eines seiner Lieblingsfächer. Neben den Gottesdiensten wird die Kirche für Veranstaltungen des Benz Kirchensommers und für viele andere Konzerte genutzt.
Der Benzer Kirchensommer
Landesweit bekannt wurde die Kirche durch den 1968 von Pfarrer Martin Bartels initiierten Benz-Kirchensommer, bei dem jährlich zahlreiche Konzerte, Vorträge und Lesungen in der Kirche stattfinden. Vor allem durch die Auftritte regimekritischer DDR-Liedermacher und Gäste aus der Bundesrepublik wurde der Kirchensommer vor allem in den 1980er Jahren zu einem Sammelpunkt der DDR-Opposition. Im Kirchensommer traten bei Benz auf: Barbara Thalheim, Gerhard Schöne, Wolf Biermann, Christa Wolf, Rolf Ludwig, Hans Werner Richter, Konstantin Wecker und Dieter Hildebrandt.
Empfehlung für den Benzer Kirchensommer
Die Geschichte der Kirche in Benz auf Usedom
Der rechteckige einschiffige Bau mit westlichem Glockenturm ist im frühgotischen Stil gestaltet, jedoch mehrfach umgebaut. Große Teile der heutigen Kirche gehen auf die Vorgängerkirche (um 1300) zurück. Gegen Ende des Mittelalters kam ein Chor hinzu. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Bänke von kaiserlichen Soldaten aufgebrochen und die Kirche als Pferdestall genutzt. 1663 ließ der schwedische Statthalter Peter Appelmann die Kirche renovieren, komplett sanieren und eine erbliche Begräbnisstätte für seine Familie errichten. Auf dem Kuppelturm von 1740 befindet sich ein schlichtes Renaissanceportal. 1741 wurde der Chor in eine kleine Kirche, heute Chor, umgewandelt.
1836 fanden umfangreiche Renovierungen statt. Die Balkendecke wurde durch ein hölzernes Tonnengewölbe ersetzt, auf dem 1909 eine sternenhimmelartige Kassettendecke vom Hof- und Malerdekorateur Adolf Stettins Dittmer gemalt wurde. 1875 wurde der Turm repariert. 1911 musste der Turm mit Ausnahme des Untergeschosses abgetragen werden. Es wurde im alten Stil wieder aufgebaut. Auch das Innere der Kirche wurde im Zuge der umfangreichen Sanierung der Kirche renoviert. Der Sternenhimmel wurde ab 2017 aufwendig saniert.
Die Evangelische Kirchengemeinde Benz/Usedom ist seit 2012 Teil der Propstei Pasewalk im Evangelischen Kirchenkreis Pommern der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Norddeutschlands. Zuvor gehörte sie zur Kirchengemeinde Greifswald der Evangelischen Kirche in Pommern.
Die Kirche in Benz auf der Karte
Die Ausstattung der Benzer Kirche
Zur Ausstattung gehört ein Altar von 1712 mit sechs kleinen Schnitzfiguren auf Spätgotik gemalt (Peter, Elisabeth von Thüringen, der Evangelist Johannes, Johannes der Täufer und Katharina); diese Figuren werden nach und nach in ihrer ursprünglichen Farbgebung wiederhergestellt. Die Kalkstein-Grabplatte an der Nordwand des Chores, die das Flachrelief des 1586 im Rittergewand verstorbenen Fürstkanzlers Jakob von Küssow zeigt, befand sich ursprünglich über der Gruft des Verstorbenen in der Mitte des Chores.
Die Kirchenglocken bestanden ursprünglich aus zwei Glocken, die 1814 von den Gebrüdern Schwenn von Stettin gegossen wurden. 1906 wurde auf dem Friedhof der prachtvolle Sarkophag von Catharina Appelmann (1643-1671), der Frau des Landeshauptmanns Peter Appelmann, gefunden. Der Sarkophag wurde dann in das örtliche Museum in Swinemünde gebracht und ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen.
Besonderheit – Die Orgel
Die Orgel wurde 1847 vom Stettiner Orgelbauer Friedrich Wilhelm Kaltschmidt gebaut und 1889 von Barnim Grüneberg repariert. Die klassische Perspektive wird von drei Feldern von Rundbögen dominiert, die unter einem flachen, profilierten Dreiecksgiebel profiliert sind. Die Flachrohrfelder, deren zentrales Gewölbefeld leicht erhöht ist, werden durch einfache Pilaster mit Kapitellen gegliedert. Die blau lackierten Zwickel sind mit weißen Ranken verziert. 1967 und 1978 führte ein unbekannter Orgelbauer Umbauten und Umbauten durch. Das Instrument verfügt über elf Register, die über ein Manual- und Pedalbrett verteilt sind, sowie mechanische Zugladen. Etwa die Hälfte der 1847 Register sind erhalten geblieben.