Denkmal-Landschaft Peenemünde – Station 8 Das Fernheizungssystem
Als das Kohlekraftwerk in Betrieb ging, diente es nicht nur zur Stromerzeugung, sondern auch zur Wärmeversorgung großer Bereiche der Peenemünder Forschungsinstitute. Beheizt wurden beispielsweise die großen Fabrikhallen des Versuchsreihenwerks, die Kaserne des Versuchskontrolllagers Karlshagen Nord und einige Gebäude der Wohnsiedlung.
Funktionsweise des Fernheizungssystems
Die Versorgung der Gebäude mit 132°C heißem Dampf erfolgte über ein weit verzweigtes System mit Fernrohren, die teilweise über- oder unterirdisch verlegt wurden. Vom Kraftwerk führten zwei Linien parallel zum S-Bahn-Gleis zu einem Verteilergebäude. Von dort verzweigte sich das Rohrnetz in die einzelnen Versorgungsabschnitte.
Was wurde aus dem Heizungssystem?
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fernwärmenetz von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert. Das Kraftwerk Peenemünde produzierte dann nur noch bis 1990 Strom. Heute befindet sich im Kraftwerk Peenemünde, dem größten Industriedenkmal des Landes Mecklenburg-Vorpommern, das Historisch-Technische Museum Peenemünde.