Denkmal-Landschaft Peenemünde – Station 6 Der Bahnsteig am Haltepunkt Werk Ost
Eines der ersten Bauvorhaben der Peenemünder Versuchsanstalten war der Bau einer am 28. Juli 1937 offiziell in Betrieb genommenen Werksbahn nach den einzigen deutschen Städten mit S-Bahn-Linien: Berlin und Hamburg. Es verkehrte zunächst zwischen Zinnowitz, dem Westwerk und dem Ostwerk. In den Folgejahren wurde das Gleisnetz kontinuierlich ausgebaut, um weitere Bereiche des Werks mit der Bahn zu erreichen. In der größten Ausbauphase erreichte das Gleisnetz eine Länge von 106 km. Zur Personenbeförderung wurden zunächst Dampflokomotiven mit Personenwagen und später mehrere batteriebetriebene Einheiten eingesetzt. Der Betrieb des elektrischen Zuges begann am 15. April 1943.
Was macht diesen Punkt so besonders
Die Haltestelle Ost wurde von Arbeitern des Entwicklungswerks und den Bewohnern des Gemeindelagers auf der anderen Straßenseite genutzt. Da sich in unmittelbarer Nähe das Arbeitslager Karlshagen I befand, endete hier auch der Häftlingstransport. Heute ist dieser Bahnsteig die einzige gut zugängliche Haltestation auf dem alten, im Original erhaltenen Versuchsgelände. Es besteht aus Betonfertigteilen und ist ca. 180 m lang. Da die Zugtür und die Bahnsteigkante eben waren, war das Ein- und Aussteigen einfach. Zum Einsatz kamen Elektrotriebzüge der Baureihe ET167, eine modifizierte Version der Berliner S-Bahnen mit Oberleitungsstützen. Im Historisch-Technischen Museum ist heute ein Original der Werkbahn zu sehen.