Denkmal-Landschaft Peenemünde – Station 4 Der Flugplatz in Peenemünde

Das Versuchszentrum der Luftwaffe Peenemünde West wurde neben der Forschungsanstalt des Heeres errichtet und war auch für die Erprobung von Waffensystemen, zum Teil mit Raketenantrieb, zuständig. Der Flugplatz Peenemünde war Teil des Erprobungsgeländes der Luftwaffe und war mit seiner großen Start- und Landebahn während des Zweiten Weltkriegs einer der größten Flugplätze Deutschlands.


Zweck und Besonderheiten des Flugplatzes


Von 1938 bis 1945 wurden hier verschiedenste ferngesteuerte Waffen, raketengetriebene Flugzeuge und Startraketen getestet. Die bekanntesten und bewährtesten Raketen sind die Fi103 („V1“), He176 und Me163.

Der Flugplatz wurde auf der sogenannten Kaasewiese errichtet, die nur knapp über dem Meeresspiegel lag und bei Hochwasser immer wieder überschwemmt wurde. Deshalb wurde entlang der Küste ein Deich gebaut und dahinter wurde das Gebiet abschnittsweise mit Sand aus dem Greifswalder Bodden umspült. Auf dieser Fläche, die teilweise bis auf 2 m angehoben wurde, wurde die Strecke gebaut.


Nutzung nach dem Ende des Krieges


Nach dem Krieg wurden die Versuchsanlagen gemäß dem Potsdamer Abkommen demontiert oder zerstört. Bis 1958 nutzten sowjetische Flieger den Flugplatz unter fast ähnlichen Bedingungen wie am Boden. In diesem Jahr wurde das Gelände an die Nationale Volksarmee übergeben, die ab 1961 das 9. Jagdgeschwader stationierte. Aufgabe des Geschwaders war es, den Luftraum der polnischen Grenze westlich von Rügen zu überwachen. Dazu wurde die nach Nordwesten ausgerichtete Start- und Landebahn auf insgesamt 2.400 Meter verlängert, um den Einsatz moderner Flugzeuge zu ermöglichen. Am 3. Oktober 1990 übernahm die Bundesluftwaffe die JG 9, die dann nach und nach aufgelöst wurde.

Als am 23. Juli 1993 eine Cessna 207 landete, begann der zivile Flugbetrieb auf dem Peenemünder Flugplatz.


Lage des Flugplatz in Peenemünde


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