Denkmal-Landschaft Peenemünde – Station 2 Die Kapelle

Der ursprüngliche achteckige Zentralbau der Friedhofskapelle Peenemünde stammt aus dem Jahr 1876 und wurde nach Plänen von Friedrich Kräger errichtet. Es ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude im ursprünglichen Fischer- und Bauerndorf Peenemünde, das Ende der 1930er Jahre im Zuge des Baus der Peenemünder Forschungsanstalten weitgehend abgerissen wurde.


Nutzung der Kapelle in Peenemünde


Nachdem das Gebäude zu DDR-Zeiten verfallen war, gelang 1993 allein der Wiederaufbau der Kapelle durch die evangelische Kirchengemeinde. Heute ist sie ein fast vollständiger Neubau auf den Fundamenten des Stammhauses. Damit verlor das Gebäude seinen „Denkmalwert“ im Sinne der Denkmalpflege, erlangte aber als Gedenkstätte einen erheblichen neuen Wert.


Das Massengrab des angrenzenden Friedhofs


Die Bedeutung dieses Ortes wird insbesondere durch das Mitte der 1960er Jahre entdeckte Massengrab an der Südseite des Friedhofs bestimmt. Bei den Toten handelt es sich um Häftlinge des Arbeitslagers des KZ Karlshagen I, die hier von Dezember 1944 bis März 1945 beigesetzt wurden. Ehemalige Häftlinge der Heeresversuchsanstalt und Dorfbewohner gaben entscheidende Hinweise zu den verschiedenen Gräbern entlang der alten Friedhofsmauer. Die feierliche Umbettung der Toten in Karlshagen auf dem Gelände der heutigen Gedenkstätte fand am 30. Mai 1968 statt.


Lage der Kapelle in Peenemünde


 

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