Denkmal-Landschaft Peenemünde – Station 16 Die Bunkeranlagen in den Peenewiesen
Mit der Gründung des Heeresforschungsinstituts und der geplanten Serienfertigung der A4-Rakete („V2“) wurden geeignete und sichere Lagermöglichkeiten in Peenemünde benötigt. Von den ursprünglich geplanten zwölf Bodenbunkern für Raketen wurden nur neun in den Peenewiesen gebaut.
Die Bauweise der Bunkeranlagen
Die Gebäude wurden teilweise aus Betonfertigteilen zusammengesetzt, Betonsegmente in der Mitte des Systems dienten als Stützen für die schalenförmige Dachkonstruktion. Jeder Bunker enthielt zwei Kammern für Raketen, die auf Eisenbahnwaggons gelagert wurden. Diese Lagerbunker sind nicht nur funktional mit den Serienprüfständen und Produktionsanlagen des Serienprüfwerks Peenemünde verbunden, sondern auch mit der Raketenfertigung in Mittelbau-Dora.
Wofür waren diese Bunker gedacht?
Ursprünglich war geplant, nur in Peenemünde hergestellte und getestete Raketen zu lagern, bis sie in ein Arsenal in den Bunkern überführt wurden. Da die Produktionsstätte der Peenemünder Versuchsreihe jedoch nie das ursprünglich geplante Volumen produzierte, wurden die Bunker auch für die kurzfristige Aufnahme von Flugkörpern aus dem Werk Mittelwerk genutzt, die für Qualitätstests nach Peenemünde gebracht wurden – insbesondere zur Vorbeugung von Sabotage. 1944 wurden zwei der Bunker auch kurzzeitig für Lagerungsversuche mit Raketen genutzt, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der Langzeitlagerung auf die Raketenfunktionalität lag. Das unterschiedliche Verhalten des Materials in trockenem und feuchtem Klima wurde untersucht. Die Tests mussten jedoch nach einigen Wochen abgebrochen werden, da die Bunker für andere Lagerzwecke benötigt wurden.
Was wurde aus den Bunkern?
Nach dem Krieg wurden die Bunker gemäß den Potsdamer Abkommen zerstört. Zwischen 2009 und 2011 wurde das Gebiet durch internationale Sommercamps wieder zugänglich gemacht.